• Aufgrund der zahlreichen Unfälle, die mit E-Scootern passieren, soll das Tempo der Elektroroller auf Tempo 10 gedrosselt werden.
  • Diese Entscheidung haben drei große Vermieter in der französischen Hauptstadt Paris getroffen.
  • Sollte das reduzietre Tempo sich als sinnvoll herausstellen, könnten anderen Städte und Länder mitziehen.

Mehr Autothemen finden Sie hier

Das Tempo von E-Scootern wird in Paris von den drei großen Vermietern seit Montag in Teilen des Zentrums auf Tempo 10 gedrosselt. Betroffen sind Gebiete, in denen E-Scooter und Fußgänger sich bislang oft in die Quere kamen, berichtete die Zeitung "Le Parisien" am Montag. Dazu gehören touristische Attraktionen, Parks, Schulen und Plätze.

Auf Initiative der Stadtverwaltung hatte es im Sommer bereits einen Test am Louvre-Museum und auf einigen anderen Plätzen gegeben. Nun entschieden die Vermieter der insgesamt 15.000 Elektro-Roller in Paris sich zur Ausweitung der "Slow Zones" mit reduziertem Tempo.

Die Tempodrosselung wird den Scootern automatisch über ihre GPS-Ortung vorgegeben. Sobald der Scooter in eine der ausgewiesenen Zonen fährt, verringert er das Tempo. Für die Nutzer der Scooter werden die betroffenen Bereiche in den Apps der Vermieter ausgewiesen. Wie die Anbieter erklärten, könnten die "Slow Zones" auf Wunsch der Stadtverwaltung weiter angepasst werden.

Paris wünscht sich noch mehr Konsequenzen

Diese ist mit dem freiwilligen Schritt der Anbieter noch nicht zufrieden. Wie der Mobilitätsbeigeordnete im Pariser Rathaus, David Belliard, dem "Parisien" sagte, seien die Seine-Ufer und stark frequentierte Einkaufsgebiete von dem Tempolimit noch nicht erfasst.

Vollkommen neu ist die Tempodrosselung bei den Elektro-Rollern übrigens nicht. Wie der Sender France 3 berichtete, gibt es auch in New York und Barcelona sowie einigen Pariser Vororten bereits eine solche Beschränkung. In Deutschland dürfen die Gefährte zwischen 6 und 20 Kilometer pro Stunde schnell sein.

E-Scooter-Fahrsicherheitstraining beim Anbieter "Lime".

E-Scooter-Fahrsicherheitstraining: So wichtig ist eine richtige Gefahrenbremsung

Sie sind schnell, lautlos und sehr umstritten: E-Scooter gehören längst zum Bild in vielen deutschen Städten. Doch die Benutzung ist nicht ungefährlich - Scooter-Unfälle häufen sich. Spezielle Fahrsicherheitstrainings sollen Abhilfe schaffen. Wir haben uns das beim Anbieter „Lime“ mal angesehen.

Zu viele Unfälle mit E-Scootern

Angesichts einer Vielzahl von Unfällen mit E-Scootern in Paris mit in diesem Jahr bereits 329 Verletzten und zwei Toten grübelt die Stadt außerdem über punktuelle Verbote der Roller und ihrer Nutzung durch zwei oder drei Personen zugleich.

Um die Sicherheit zu erhöhen haben die drei Vermieter sich unterdessen in Paris neben dem Tempo-Limit auch zur Einführung eines "Anfänger-Modus" entschieden, das die Roller flächendeckend auf Tempo 15 reduziert. Diesen Modus können Menschen einstellen, die zum ersten Mal einen Scooter verwenden und sich nicht sicher fühlen.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.