Teure Dachboxen sind gute Dachboxen? Keineswegs resümiert der ADAC, nachdem er sieben Exemplare dieser praktischen Stauraumerweiterung in die Mangel genommen hat. Der Test des Automobilclubs ergab: Die Qualität bemisst sich nicht ausschließlich am Preis. Vor der Anschaffung sollten Autofahrer deshalb auch noch auf andere Kriterien achten.

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Der ADAC hat in einem Test gängige Dachboxen genauer unter die Lupe genommen und das Ergebnis zeigt: Die Qualität ist nicht ausschließlich vom Preis abhängig, Sicherheit und Handhabung sind ebenfalls entscheidend. Der Sieger im Test des ADAC heißt Motion Sport und kommt von Thule. Das Modell schwedischer Herkunft zeigte während der Prüfung hinsichtlich Gestaltung, Handhabung sowie Fahr- und Crashsicherheit keine Schwächen und erreichte daher als einziges Fabrikat die Note "sehr gut". Dabei rangiert es mit 408 Euro nicht mal am oberen Ende der Preisskala. Dort steht die Atera Formula 980 für durchschnittlich 708 Euro. Im Testfeld kam die teuerste Dachbox allerdings nur auf Platz drei, hinter der Corvara S 390 (479 Euro) von Kamei. Schlusslicht ist laut ADAC die Mont Blanc Space 450E, weil sie sich beim Crashtest komplett vom Dachaufbau löste und als gefährliches Geschoss durch die Luft flog.

Auch günstige Dachboxen sind "gut"

In der Handhabung punkteten die Lösungen von Thule und Atera besonders. Beide Boxen verfügen über einen variablen Schnellverschluss. Die Kamei zeichnete sich bei der Montage durch ihr Click-Fix-System aus. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugten die Cartrend Krono 480 (194 Euro) sowie die Jetbag 30 Holiday für 240 Euro. Beide verdienten sich vom ADAC die Note "gut".

Die Sicherheit muss stimmen

So hilfreich das Testergebnis des ADAC auch sein mag, so zeigt es Ihnen dennoch nur einen kleinen Ausschnitt des Angebots. Deshalb im Folgenden einige universelle Tipps für den Kauf von Dachboxen. Zu den Basics gehört natürlich, dass Sie ein geeignetes Exemplar für Ihr Auto wählen und es streng nach Vorschrift anbringen. Andernfalls haftet der Hersteller nicht für mögliche spätere Schäden beispielsweise bei Unfällen. Ebenfalls elementar für die Sicherheit: Die zulässige Dachlast – in der Regel maximal 75 Kilogramm – inklusive Box, Träger und Gepäck darf nicht überschritten werden. Was Sie Ihrem Fahrzeug zumuten dürfen, steht in dessen Gebrauchsanleitung. Übrigens darf auch die Dachbox selbst nur ein bestimmtes Gewicht schlucken. Nehmen Sie mehr huckepack mit als erlaubt, dann könnte sich zum Beispiel bei einem Crash oder einer Vollbremsung sogar eine gewissenhaft montierte Konstruktion selbstständig machen. Tipp: Zusätzliche Spanngurte sorgen für mehr Halt. Ein gutes Kaufargument ist auch der Aufkleber für geprüfte Sicherheit (GS-Siegel) von einem unabhängigen Prüfinstitut.

Besonders für den Winterurlaub mit Sturm, Schnee, Regen, Frost und Tauwetter im Wechsel empfiehlt sich ein Blick auf die Dichtigkeit der Dachbox. Schließlich soll ihr Inhalt nicht nass werden. Und auch nicht herumfliegen. Achten Sie daher im Inneren auf robuste Befestigungsmöglichkeiten für Ihr Gepäck. Auch Trennwände, Matten mit haftender Oberfläche, Gurte oder Netze beugen einem Verrutschen der Ladung vor.

Richtiges Packen will gelernt sein

Apropos Ladung: Gewichtiges Hab und Gut verstauen Sie besser im Kofferraum. In Dachboxen gehören eher leichte Gegenstände. Denn je weiter sich der Schwerpunkt Ihres Autos nach oben verschiebt, desto instabiler wird das Fahrverhalten zum Beispiel in Kurven oder beim Bremsen. Und platzieren Sie eher weiches Gepäck als Puffer in die Spitze der Dachbox. Bei einem ruckartigen Halt schießt nämlich hartes Material wie Skier blitzschnell nach vorn und könnte dabei die dünne Außenhaut durchdringen. Bedenken Sie auch, dass ein höheres Gesamtgewicht Einfluss auf den Reifendruck hat und natürlich den Spritverbrauch vermehrt. Letzteres gilt sogar für eine leere Dachbox. Montieren Sie die deshalb nach Gebrauch wieder ab.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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