Einfach mal die Farbe des eigenen Autos zu ändern ist nicht ohne weiteres möglich. Lackieren ist eine teure Angelegenheit, besonders wenn der ganze Wagen in neuer Farbe erstrahlen soll. Eine günstigere Alternative ist es, sein Auto zu folieren. Die widerstandsfähigen High-Tech-Folien für das sogenannte Car-Wrapping sind in allen erdenklichen Farben erhältlich und lassen sich individuell gestalten oder bedrucken. Egal ob man nur einzelne Teile oder das ganze Auto mit Folie bekleben möchte: Farblich wie motivisch sind beim Folieren des Autos kaum Grenzen gesetzt, und dank Teilfolierung und Spezialfolien lassen sich ganz individuelle Designs erstellen. Die auf den Lack geklebten Folien haben neben der optischen Veränderung den positiven Effekt, dass der Lack unter der Folie vor Kratzern und Steinschlägen geschützt wird.

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Die Vor- und Nachteile des Folierens

Der größte Vorteil des Folierens ist der Faktor Geld. Abhängig von der Qualität kostet ein Quadratmeter Folie im Schnitt 50 Euro, weshalb auch hier mehrere tausend Euro zusammenkommen können, wenn man sein Auto komplett folieren möchte. Eine vollständige Lackierung ist jedoch wesentlich teurer. Die bereits genannte Schutzfunktion der Folie ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Kratzer, Steinschlag und Witterung beschädigen den Lack nicht – das wird besonders zum Vorteil, wenn man den Wagen später verkaufen möchte. Der Lack unter der Folie ist dann wie neu. Schäden an der Folie selbst sind schnell und günstig repariert.

Der große Nachteil des Car-Wrappings ist die begrenzte Haltbarkeit der Folie. Im Laufe der Zeit verblassen die Farben, was dann insbesondere bei Mustern und Motiven auffällt. Je nach Pflege, Witterung und Standort des Autos hält die Folie durchschnittlich zwischen drei und sieben Jahren, bevor man das Auto neu folieren muss.

Das Auto mit Folie bekleben – so funktioniert’s

Um ein Auto zu folieren werden die sichtbaren Teile eines Fahrzeugs mit einer Spezialfolie im Kalt/Warm-Verfahren beklebt. Dazu wird der Lack zuerst gründlich gereinigt und mit einem Spezialreiniger komplett entfettet, damit der Kleber besser haften kann. Die Folie selbst wird dann zunächst mit einem Industrieföhn erhitzt, damit sie weicher wird und sich besser spannen und anbringen lässt, besonders an Wölbungen und Kanten. Überschüssige Folie an Rändern und Kanten wird mit einem Cutter-Messer abgetrennt.

Beim Folieren wird dann grundsätzlich von Innen nach Außen gearbeitet und an großen Flächen begonnen. Um Bläschenbildung zu vermeiden wird ein Plastikschaber zum Auftragen benutzt. Besonders schwierig sind Kanten und Spalten wie Türen oder die Innenseite des Tankdeckels, weshalb diese Stellen oft ausgespart oder nur gegen Aufpreis foliert werden.

Wer sein Auto selber folieren will, muss neben viel Zeit vor allem Geduld und eine ruhige Hand mitbringen. Laien können eine Bläschenbildung fast nicht vermeiden, besonders bei großen Flächen – wenn Sie beispielsweise das Autodach folieren. Verschwinden diese Lufteinschlüsse nicht nach ein paar Tagen, kann man sie vorsichtig mit einer Nadel einstechen und glattstreichen. Kleinere Arbeiten lassen sich selbst durchführen, etwa Ziermotive, Applikationen oder Geschäftsinformationen (Adresse, Telefonnummer etc.). Möchte man allerdings das Auto komplett folieren, sollte man sich lieber an einen Profi wenden.

Tipps zur Pflege der Autofolie

Damit es sich möglichst lange auszahlt, das Auto mit Folie zu bekleben, gibt es auch bei der Pflege einige Dinge zu beachten. Wenn man sein Auto waschen möchte, gilt es wie beim normalen Lack möglichst Waschstraßen mit Textilbürsten zu befahren, um Kratzer zu vermeiden. In Waschboxen mit Hochdruckreiniger sollte man einen Mindestabstand von etwa einem Meter einhalten, damit die Folie durch den hohen Druck nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Wer seinen Wagen per Hand wäscht, sollte vor allem an Kanten vorsichtig sein, damit sich die Folie nicht ablöst oder Risse bekommt. Spezielle Folienpflegemittel sorgen dafür, dass die Haltbarkeit verbessert wird.

Ähnliches Prinzip für die Scheiben: Tönungsfolie anbringen

Prinzipiell lässt sich nicht nur der Lack am Auto folieren, sondern auch die Scheiben. An den Fenstern kann man spezielle Tönungsfolie anbringen, die als Sonnenschutz und zum Verdunkeln der Scheiben eingesetzt wird. Damit diese Spezialfolie nicht schnell ausbleicht, besteht sie aus mehreren Lagen. Die Tönungsfolien werden genau auf die Scheibe zugeschnitten und von innen angebracht. Das falten- und blasenfreie Einpassen ist schwierig, da die meisten Autoscheiben heutzutage gekrümmt sind und die Folien mit einem Heißluftföhn bei 240 Grad auf die Scheibenform angepasst werden müssen – das erfordert besondere Erfahrung, zumal die Folien bei etwa 250 Grad verbrennen und somit unbrauchbar werden. Zum Anbringen einer Tönungsfolie ist es genauso wie beim kompletten Folieren des Autos ratsam, einen Profi zu beauftragen.  © 1&1 Mail & Media

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