Der anhaltende Dauerregen in einigen Teilen Deutschlands und die damit verbundenen überschwemmten Straßen erhöhen vielerorts die Gefahr, durch Aquaplaning aus der Spur zu geraten. Aber auch tiefe Pfützen und vollgelaufene Schlaglöcher stellen ein besonderes Risiko dar. Autofahrer sollten sich deshalb richtig verhalten.
Ob in Berlin oder Hildesheim: Derzeit sorgen starke und lang anhaltende Regenfälle an manchen Orten für einen Ausnahmezustand. Das gilt auch für die Straßen. Denn überlaufende Abflüsse und vom Wasser gesättigte Böden führen dazu, dass einige Straßen komplett überschwemmt sind. Für Autofahrer bedeutet das ein erhöhtes Schadens- und Unfallrisiko, weil das Fahrzeug durch die Wassermassen in Mitleidenschaft gezogen werden kann und außerdem Aquaplaning droht.
Richtiges Verhalten bei Aquaplaning
Aquaplaning entsteht im vereinfachten Sinne dann, wenn der Reifen das auf der Straße stehende Wasser nicht mehr komplett ableiten kann. In der Folge verliert der Reifen den Kontakt zur Fahrbahn, ein Wasserfilm bildet sich zwischen den Pneus und dem Asphalt, das Auto schwimmt auf und lässt sich nicht mehr lenken.
Ist das der Fall, sollten Autofahrer die Ruhe bewahren, wie die Experten von ADAC und TÜV Süd wissen. Hastige Lenkmanöver sind zu vermeiden, stattdessen ist es besser überhaupt nicht zu lenken. Gleichzeitig sollte das Tempo sofort rausgenommen werden, sobald man merkt, dass sich das Auto bei regennasser Straße anders verhält, ins Schlingern gerät oder die Lenkung nicht mehr richtig reagiert. Gleichzeitig sollte bestimmt aber nicht zu stark abgebremst werden. Erst, wenn der Kontakt zwischen Reifen und Asphalt wieder hergestellt ist, kann auch wieder gelenkt werden.
Zu den weiteren Anzeichen, dass Aquaplaning droht, gehören laute Geräusche durch Spritzwasser in den Radkästen und am Unterboden sowie plötzlich durchdrehende Räder oder ein Ruckeln in der Lenkung.
Durchfahren von tiefem Wasser
Grundsätzlich gilt: So lange noch ein paar Zentimeter Luft zwischen dem Bodenblech des Autos und dem Wasserspiegel auf der Straße bestehen, können auch leicht überschwemmte Straßen ohne größere Probleme durchfahren werden. Allerdings muss auch hier das Tempo angepasst, sprich langsam gefahren werden. Bildet sich vor dem Fahrzeug eine "Bugwelle" ist man zu schnell unterwegs. Orientierung können hier vorausfahrende Fahrzeuge schaffen.
Geht der Pegel jedoch schon bis zu den Türschwellern sollte auf eine Weiterfahrt vorerst verzichtet werden, da Wasser durch die Türdichtungen eindringen und beispielsweise Elektronikteile am Fahrzeug beschädigen kann. In seltenen Fällen kann Wasser außerdem in den Motor eindringen und auch hier Schäden verursachen.
Pfützen, Schlaglöcher und Unterführungen
Eine besondere Gefahr geht auch von tiefen Pfützen aus. Hier kann es nicht nur zu einseitigem Aquaplaning kommen, sondern es können auch hohe Lenkkräfte auftreten. Auch in diesem Fall sollte der Vordermann beobachtet und Pfützen im besten Fall schon von vorne herein umfahren werden. Steht die Straße komplett unter Wasser sind Schlaglöcher praktisch unsichtbar. Deshalb gilt auch hier: Immer besonders vorsichtig zu fahren und sicherheitshalber die Geschwindigkeit reduzieren.
Unterführungen wiederum stellen Autofahrer vor das Problem, nicht einschätzen zu können, wie tief das Wasser ist. Aus diesem Grund sollten diese lieber komplett gemieden werden. Rauscht man aber doch hinein und bleibt stecken, sollte das Fahrzeug verlassen werden, bis die Rettungskräfte eingetroffen sind. Vorher gilt es den Motor abzustellen und den Zündschlüssel stecken zu lassen, damit die Helfer das Auto bergen können. Lassen sich die Türen aufgrund des Wasserdrucks nicht mehr öffnen lassen, sollte das Fahrzeug über die Fenster verlassen werden. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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