Verglichen mit Stahlfelgen sind Alufelgen Leichtgewichte, die sich nicht zuletzt aufgrund ihrer sportlichen Optik großer Beliebtheit erfreuen. Allerdings sind sie auch deutlich weicher als die robusten Felgen aus Stahl. Kleinere Blessuren können Sie aber oft selbst an Ihren Alufelgen reparieren. Bei größeren Schäden ist es allerdings empfehlenswert, eine professionelle Werkstatt aufsuchen, damit Ihre Felgen nicht nur in neuem Glanz erstrahlen, sondern vor allem auch die Fahrsicherheit erhalten bleibt und der Fahrzeugwert nicht sinkt.
Natürlicher Schutz vor Korrosion durch Passivierung
Anders als Stahl hat Aluminium die Eigenschaft, durch Oxidation zu passivieren. Unter Passivierung versteht man die Bildung einer oberflächlichen Schutzschicht, die eine Korrosion des darunterliegenden Metalls verhindert oder zumindest deutlich verlangsamt. Bei vielen Aluminium-Produkten erfolgt die Passivierung bereits kontrolliert im Herstellungsprozess. Leichtmetallfelgen aus Aluminium verfügen daher bereits ab Werk über Korrosionsschutz. Einen zusätzlichen Schutz und Konservierung bietet natürlich auch die Lackschicht darüber.
Das schützt Ihre Alufelgen zwar vor so mancher Reparatur, doch können durch Beschädigung im täglichen Gebrauch dennoch Korrosionsstellen entstehen. Straßenschmutz, eingebrannter Bremsstaub, kleine Steine oder Streusalze im Winter sowie die Kollision mit Bordsteinkanten führen schnell zu unschönen Kratzern, Kerben, Dellen oder Abschürfungen. Sie sollten Ihre Felgen daher regelmäßig reinigen und auf Schäden untersuchen. Aus Kratzern werden sonst schnell Haarrisse, die sich nicht mehr beheben lassen und fatale Folgen nach sich ziehen können. Räder mit Rissbildung dürfen grundsätzlich nicht mehr durch Rückverformung des Materials (z. B. Schweißarbeiten) aufbereitet werden, sondern sind sofort auszuwechseln.
Eine Alufelge selbst reparieren
Kleinere optische Defekte durch Polieren, Anschleifen, Füllen, Grundieren oder Lackieren zu beheben, ist erlaubt. Mit einem handelsüblichen Reparaturset können Sie punktuelle Schäden an der Oberfläche Ihrer Alufelgen selber reparieren. Diese Schadstellen sollten allerdings nicht tiefer als ein Millimeter sein. Zur Reparatur gehen Sie wie folgt vor: Reinigen Sie zunächst die schadhafte Stelle mit Felgenreiniger oder Universalverdünner und lassen Sie sie anschließend vollständig trocknen. Schleifen Sie nun erst mit grobem und dann mit feinem Schmirgelpapier die Oberfläche im schadhaften Bereich an und reinigen Sie ihn wie zuvor. Nach dem Trocknen pusten oder saugen Sie Staubreste nochmals gründlich ab, bevor Sie fortfahren Ihre Alufelge zu reparieren.
Den Bereich rings um die schadhafte Stelle kleben Sie großflächig mit Tape ab. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Schutz des Reifens, der weder mit Schmirgelpapier, noch mit Sprühlack in Kontakt kommen darf. Die Schadstelle füllen Sie mit der Spachtelmasse aus dem Reparaturset, glätten sie und lassen sie vollständig aushärten, bevor erneut feines Schleifpapier zum Einsatz kommt, um verbliebene Unebenheiten der gehärteten Masse abzutragen. Im Anschluss erfolgt nochmals eine gründliche Reinigung, bevor die Lack-Grundierung aufgesprüht werden kann. Ist die Grundierung trocken, tragen Sie abwechselnd drei- bis viermal Farbe und Klarlack auf, um eine optisch konsistente, widerstandsfähige Versiegelung zu erreichen. Nach Auftragen einer Schicht lassen Sie diese erst vollständig trocknen, bevor Sie mit der nächsten beginnen.
Professionelle Felgenaufbereitung
Schadhafte Alufelgen gegen neue auszutauschen ist teuer, und wenn Sie nicht selbst Hand anlegen wollen, lohnt sich in vielen Fällen eine Reparatur Ihrer Alufelgen beim Profi. Fachwerkstätten verfügen über spezielle Instrumente, um beispielsweise die Felge per Laser geometrisch zu vermessen. So werden optische und technische Defekte ausfindig gemacht. Mit dem Röntgengerät suchen die Fachleute nach Brüchen und Rissen unter dem Lack, die für das Auge unsichtbar sind. Ist die genaue Legierung einer Felge nicht bekannt, wird diese vor der Aufbereitung durch Spektralanalyse bestimmt. Wenn Sie möchten, können Sie die sichtbaren kleinen Blessuren an Ihren Alufelgen zwar selber reparieren, doch alles, was unter dem Lack liegt, bleibt dem Laien meist verborgen.
Mehr Schutz vor Alltagsschäden durch Pulverbeschichtung
Die Pulverbeschichtung von Alufelgen ist eine teurere Alternative zum herkömmlichen Lackieren. Dafür werden Ihre Felgen durch die fachgerechte Anwendung des Pulverlacks auch schlag- und kratzfester, was Ihnen womöglich so manche Alufelgen-Reparatur erspart. Zudem lassen sich pulverbeschichtete Felgen noch leichter reinigen – Wasser und Felgenreiniger reichen meist aus. Sollten Sie eine Pulverbeschichtung Ihrer Felgen planen, ist auch das ein Fall für die Fachwerkstatt. © 1&1 Mail & Media
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