Wenn die Tage wieder kürzer werden, steigt das Risiko von Wildunfällen. Nicht nur im Frühjahr, auch im Herbst findet ein verstärkter Wildwechsel statt - dabei führen manche Wege von Reh, Wildschwein, Fuchs und Co. über Straßen. Worauf Sie im Herbst achten sollten und wie Sie im Ernstfall richtig reagieren, erfahren Sie hier.

Mehr zum Thema Mobilität

Statistisch ist die Zahl der jährlichen Wildunfälle in Deutschland nur schwer zu ermitteln. Das liegt zum einen daran, dass manche Verbände nur bestimmte Tierarten bei der Berechnung berücksichtigen. Zum anderen werden beispielsweise beim Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) nur Wildunfälle von Kaskoversicherten erfasst. Einen Anhaltspunkt bieten die GDV-Statistiken dennoch. Demnach gab es im Jahr 2012 rund 258.000 Wildunfälle in Deutschland. Die Versicherungsleistungen beliefen sich auf 583 Millionen Euro. Der ADAC schätzt, dass sich rund 3.000 Verkehrsteilnehmer pro Jahr bei Wildunfällen verletzen, in einigen Fällen endet eine Kollision mit Wildtieren auch tödlich.

Verstärkter Wildwechsel im Frühjahr und Herbst

Die meisten Wildunfälle ereignen sich im Frühjahr und im Herbst - und in dieser Zeit des Jahres vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung. Viele Tierarten wie beispielsweise Rehe sind dann besonders aktiv, warnt der ADAC. Die größte Gefahr geht von Straßen aus, die an Wald- und Feldrändern entlang führen. Wenn Sie ein Verkehrsschild passieren, das vor Wildwechsel warnt, sollten sie besonders aufmerksam fahren. Wer außerdem seine Geschwindigkeit reduziert, hat mehr Zeit zu reagieren, wenn ein Wildtier auf die Straße läuft, und kann das Auto schneller zum Stehen bringen.

Fernlicht ausschalten, bremsen und hupen

Sehen Sie ein Wildtier rechtzeitig, sodass eine Kollision noch vermieden werden kann, gilt es, abzublenden, anzuhalten und zu hupen. Dadurch verhindern Sie, dass das Tier auf der Straße stehenbleibt und in Ihre Autoscheinwerfer schaut. Ist die Straße wieder frei, sollten Sie nur vorsichtig weiterfahren. Denn es könnten weitere Tiere folgen, informiert der Automobilclub.

Ist eine Kollision allerdings unvermeidlich, können Sie nur noch Bremsen, um die Wucht des Aufpralls zu reduzieren. Vermeiden Sie abrupte Lenkbewegungen. Das kann zum einen das Ausbrechen des Fahrzeugs und den Kontrollverlust zur Folge haben. Zum anderen gefährden Sie damit mögliche andere Verkehrsteilnehmer. Kam es zum Wildunfall, ist wie nach anderen Unfällen die Gefahrenstelle abzusichern und gegebenenfalls Erste Hilfe zu leisten. Zudem sollten Sie die Polizei und einen Jäger über die Kollision mit einem Wildtier informieren.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.