Singer baut seit einigen Jahren modifizierte Porsche 911 im Retrostyle der 60er- und 70er Jahre. Waren die Fahrzeuge bislang nur in Sachen Optik ein Fest, nimmt sich das Unternehmen unter Zuhilfenahme von Williams Advanced Engineering auch den luftgekühlten Boxermotor vor – das Ergebnis kann sich sehen lassen.

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Aufmerksamkeit erregte der Tuner und Restaurator Singer aus den USA schon 2009: Die spektakulären Neuinterpretationen des legendären 911 der Baureihe 964 bescherten dem Unternehmen immerhin jede Menge Nachfrage. Bis heute hat Singer mehr als 60 Modelle an Kunden aus der ganzen Welt ausgeliefert. Doch war es bisher vor allem die Optik der Retro-Fahrzeuge, die zahlreiche Fans vom Kauf überzeugte, soll mit der neuen Singer Dynamics and Lightweighting Study (DLS) auch an der Performance-Schraube des Boliden gedreht werden. Dabei steht das luftgekühlte Triebwerk im Heck des Porsche voll im Fokus.

Singer DLS kommt mit F1-Know-how auf 500 PS

Die Grundlage bildet ein 3,6-Liter großer Boxer aus einem Porsche 964. Der Sechszylinder wird von Singer gewichtsoptimiert und die Motorleistung steigt deutlich. Dazu wird zunächst der Hubraum auf 4,0 Liter erweitert. Vier Ventile pro Brennraum und vier Nockenwellen geben der bereits recht betagten Motorbasis die Sporen. Mit Komponenten aus Titan, Magnesium und Kohlefaser wird das Aggregat weiter optimiert und standfest gemacht. Nach der Kur sollen 500 PS bei rasanten 9000 Umdrehungen pro Minuten anliegen.

Das Projekt erhält nicht nur fachkundige Unterstützung von Williams Advanced Engineering, einer Abteilung des gleichnamigen Formel 1-Teams. Auch der unter Porsche-Fans als Motorenpapst gefeierte und als Vater des Sechszylinder-Boxers angesehene Hans Mezger ist an dem Vorhaben des US-Tuners in beratender Funktion beteiligt. Auch an weiterer Prominenz mangelt es nicht: Rennfahrer Marino Franchitti und der Top-Gear-Moderator Chris Harris sind ebenfalls von Singer verpflichtet worden.

Modifikationen an Aerodynamik und Fahrwerk

Das erste Modell des Singer DLS hat neben dem neuen Motor allerdings noch weitere Modifikationen am gesamten Fahrzeug zu bieten. So gibt es einen aerodynamisch optimierten Unterboden und viele weitere Anbauteile an Front und Heck. Auch an der Karosserie kommen mehrere Carbonelemente zum Einsatz. Die 18 Zoll großen BBS-Räder im Stil der legendären Fuchs-Felgen sind aus Magnesium gegossen. Eine besonders leichte Bremsanlage von Brembo soll dank der Carbon-Scheiben für eine adäquate Verzögerung sorgen. Geschaltet wird mit einer manuellen Sechsgang-Box – ebenfalls aus leichtem Magnesium.

4.000 händische Arbeitsstunden sollen in einem Exemplar eines Singer-Porsches stecken. Von den Modellen, die auf der jetzt vorgestellten Singer Dynamics and Lightweighting Study aufbauen, sollen höchstens 75 Stück gebaut werden. Zu den Preisen hat sich der Hersteller noch nicht geäußert.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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